Mediterran, das klingt nach Sommerwind in Olivenbäumen, nach strahlendem Licht und nach dem Geruch von Lavendel. Der mediterrane Stil ist eine Einladung, das Leben mit allen Sinnen zu genießen. Zwischen Olivenhainen, Terrakottaböden und dem Duft von Rosmarin gibt es diese besondere Leichtigkeit und Herzlichkeit, die man sich ganz unkompliziert nach Hause holen kann. Das gilt nicht nur fürs Kochen, sondern ebenfalls für die Gestaltung des eigenen Zuhauses mit südlichen Ideen. Erdig, warm, naturverbunden und doch elegant, das zeichnet den Stil aus. Die mediterrane Küche vereint auch optisch Genuss, Gastlichkeit und eine tiefe Liebe zum Ursprünglichen.

Mediterran muss nicht bunt sein und kann ganz edel daherkommen. Denn Weiß und Blau sind typische Farben. Wenn dann natürlich noch so ein Ausblick vorhanden ist, gibt es keine Zweifel an der Urlaubsstimmung. Geschirr von Georg Jensen.
Inhaltsverzeichnis dieses Artikels
- Inspirierendes Wohngefühl
- Der Farbstil
- Authentische Materialien
- Die Kunst der Einfachheit
- Bräuche und Rituale
- Markt statt Supermarkt
- Italien – schöne Einfachheit
- Spanien – Leidenschaft auf dem Teller
- Griechenland – Frische trifft auf Ursprünglichkeit
- Frankreich – richtig fein
- Konservieren und Fermentieren<
- Buchtipp
- Liebling Limoncello
- Rezept-Tipp
Inspirierendes Wohngefühl
Der mediterrane Einrichtungsstil lebt von seiner Naturverbundenheit. Bereichert von Terrakottafliesen, grobem Putz, Holzbalken und Naturstein. All das verleiht Küchen eine gemütliche, zeitlose Ausstrahlung und erinnert an das Sonnenlicht am Meer und herrliche Sonnenuntergänge. Deshalb ist der Lichteinfluss in der Küche besonders wichtig, auch intensives Tageslicht. Um es nach drinnen zu holen, lassen große Fenster, helle Wände und lichtdurchlässige Vorhänge Räume atmen. Abends sorgen Lampen aus Naturmaterialien wie Bast oder Ton für ein stimmungsvolles Ambiente.
Der Farbstil
Die mediterrane Farbgebung ist inspiriert von der Umgebung. Meeresblau, Salbeigrün, Ocker, Sand, Terrakotta, Lavendel und sonniges Gelb gehören dazu. Diese Farben bringen Wärme in den Raum und vermitteln auch Ruhe und Geborgenheit. Wände in Kalkweiß oder Creme wirken wie eine Leinwand für kräftigere Töne, etwa in Form von marokkanischen Kacheln, blau lasiertem Geschirr oder grünen Fensterläden. Kühle Töne wie Azurblau oder Türkis harmonieren wunderbar mit warmen Erdtönen. Wer es dezenter mag, bleibt bei Naturtönen und setzt Farbakzente über Textilien und Keramik.
Authentische Materialien
Im mediterranen Einrichtungsstil stehen natürliche Materialien im Mittelpunkt. Sie spiegeln die Verbundenheit zur Erde, zur Sonne und zur Handarbeit wider. Stein und Terrakotta sehen toll aus für Fußböden, Arbeitsplatten oder Wandverkleidungen und strahlen rustikale Eleganz aus. Holz ist attraktiv für Schränke, Regale und Tische. Passend ist unbehandeltes, oft leicht gebleichtes oder patiniertes Holz. Das sieht warm und bodenständig aus. Geschmiedetes Eisen macht sich gut für Griffe, Leuchten oder Regalelemente. Geschwungene Eisenelemente schaffen eine feine, fast poetische Note. Keramik und Glas passen immer, ob bunt bemalte Fliesen, einfache Tonkrüge oder mundgeblasene Gläser, jedes Stück erzählt seine eigene Geschichte. Für das mediterrane Gesamtkonzept ist also eine offene Holzküche mit Terrakottaboden, grün gestrichenen Fenstern und einem Regal voller glasierter Krüge und geflochtener Körbe eine passende Ausstattung.
Die Kunst der Einfachheit
Mediterrane Dekoration verzichtet auf Überfluss. Stattdessen lebt sie von der Wirkung einzelner, liebevoll ausgewählter Objekte. Die Farbpalette reicht von Ocker und Sand über Aquatöne bis hin zu sattem Grün. Keramikschalen und Teller mit handgemalten Mustern, Kupfertöpfe, gewebte Korbtaschen, alte Schneidebretter, Olivenölkaraffen und getrocknete Lavendelbündel bringen mediterranes Flair in jede Küche. Bei den Textilien sind es Leinentischdecken, gestickte Küchentücher, Vorhänge aus Baumwolle in hellen Tönen oder mit floralen Mustern. All das schafft die typische Leichtigkeit. Die Details werden nicht in Schränken versteckt, sondern sehen super in Regalen aus. Auch an Hakenleisten finden Keramik, Kochutensilien oder getrocknete Kräuter ihren Platz. Körbe auf dem Schrank und eine Kräuterecke auf der Fensterbank passen dazu. Töpfe mit Rosmarin, Thymian oder Lavendel sind nicht nur praktisch, sondern ebenfalls dekorativ. Bei den Möbeln ist insbesondere ein langer Esstisch wichtig, an den viele Freunde und die Familie passen.
- Der edle Rostrotton ist nicht nur eine Trendfarbe bei Farbexperten, er ist perfekt für eine Küche mit südlicher Anmutung. Er erinnert an das Rot der Terracotta-Böden. Bei Miss Pompadour heißt die Farbe „Rot mit Himbeere“.
- Salbeigrün ist eine typische Farbe, wenn man an den Mittelmeer-Stil denkt. Er verschönert die Küche aber garantiert nicht nur im Sommer, denn er ist sehr zeitlos. Passt zur schlichten Küche „Loft“ von Schmidt Küchen. Der Farbton heißt „Mossa“.
- Der mediterrane Look muss nicht immer ländlich und verspielt aussehen. Bei dieser Küche wird er sehr modern umgesetzt mit den geradlinigen Fronten und den verspielten, aber dennoch puristischen Kacheln. Die Fliesen „Twist“ aus Feinsteinzeug sind angelehnt an die typischen historischen Zementfliesen, von Keystone Tiles.
- Zitronen auf der Wand sorgen schon am Morgen für gute Laune und sicher auch den restlichen Tag über. Die horizontal wiederholbare Tapete „Limone“ gibt es in verschiedenen Ausführungen, zum Beispiel als wasserabweisende Glasfaser Tapete für die Küche, von Gräflich Münster’sche Manufaktur.
Bräuche und Rituale
In südlichen Ländern ist Gemeinsamkeit ein Lebensprinzip. So ist Essen ein wichtiges Ereignis im Tagesablauf. Hier bekommt man neben den kulinarischen Freuden, gute Gespräche und Nähe geboten. Die Küche wird zum Mittelpunkt des Hauses, wo Freunde und Familie zusammenkommen. Besonders ist das Sonntagsessen in Italien oder die lange Fiesta im spanischen Andalusien. Beides kann man zuhause umsetzen und zu einem Ritual mit der Familie machen. Das Sonntagessen kann das gesamte Jahr über ein zentraler Termin sein, die Fiesta in den Abendstunden bietet sich in den Ferien an.
Markt statt Supermarkt
Wochenmärkte gehören zur mediterranen Lebensweise. Jeder hat bestimmt schon einmal einen solchen Markt im Urlaub besucht. Aber auch bei uns zuhause gibt es regelmäßig Wochenmärkte. Nehmen Sie sich einfach mal die Zeit, um darüber zu schlendern. Frisches Obst, handgemachter Käse, duftende Gewürze machen den Einkauf zum sinnlichen Erlebnis.
- Oliven gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen, zum Beispiel mit Mandeln oder Knoblauch. Sie schmecken am besten zu Brot. Accessoires im südlichen Uraubslook findet man bei von Søstrene Grene.
- Der Einrichtungsstil wurde in der Küche auf Olivenbäume ausgerichtet. Die typischen Blätter zieren Stoffe und Geschirr, von Sophie Allport. Klasse sieht es aus, Olivenzweige in einen rustikalen Tontopf zu stellen. Das ersetzt den frischen Blumenstrauß.
- Sehr niedlich ist die gestickte Zitrone auf der cremefarbenen Serviette. Selbst bei einer schlichten Tischdeko ist das sozusagen das mediterrane i-Tüpfelchen. Ein paar Zitronen zusätzlich auf den Tisch legen, das bringt Atmosphäre. Serviette von Ib Laursen über Car Möbel.
- Zitronen sind sehr gesund, denn sie enthalten reichlich Vitamin C, Kalium, Kalzium und Magnesium. Sekundäre Pflanzenstoffe wirken als Antioxidantien. Außerdem regen sie die Verdauung und den Stoffwechsel an. Doch im Sommer sind sie auch optisch eine Bereicherung für die Deko im Ferienlook. Zum südlichen Flair gehören sie sowieso dazu, genau wie hübsche Rattankörbe. Dieser ist von Broste Copenhagen.
Italien – schöne Einfachheit
Italienische Küche bedeutet Reduktion auf das Wesentliche. Frische Zutaten wie sonnengereifte Tomaten, Basilikum, Pecorino und bestes Olivenöl verbinden sich zu Gerichten, die kulinarisch kaum zu übertreffen sind. Handgemachte Pasta auf einem rustikalen Holztisch, umgeben von Olivenölflaschen und Kräutertöpfen, das ist wie ein Urlaub in Italien.
Spanien – Leidenschaft auf dem Teller
Spanische Spezialitäten wie Tapas, Gazpacho oder Paella zeigen die Lebensfreude der Iberischen Halbinsel. Knoblauch, Paprika, Meeresfrüchte und Chorizo sind ebenfalls zentrale Elemente. Auf farbenfrohem Keramikgeschirr machen sie sich ausgesprochen gut.
Griechenland – Frische trifft auf Ursprünglichkeit
Griechische Gerichte wie Moussaka, Souvlaki und Tsatsiki sind nicht nur köstlich, sondern auch Ausdruck einer jahrtausendealten Kultur. Zitronensaft, Thymian, Honig und Feta prägen den Geschmack des Landes. Eine weiß-blaue Küchenausstattung und ein in diesen Tönen gedeckter Tisch machen gute Laune.
Frankreich – richtig fein
Die südfranzösische Küche ist ein Ort voller Poesie, sanft duftend und geprägt vom Charme vergangener Zeiten. Anders als die eher rustikale italienische Variante oder die farbintensive spanische, zeichnet sich die provenzalische Küche durch filigrane Eleganz aus. Der Farbwelt schmeicheln Pastelltöne wie Lavendel, Vanille oder Taubenblau. Akzente setzen antike Möbel in Weiß oder zartem Grau mit abgeplatzter Patina. Ergänzend harmonieren kalkverputzte Wände, Steinspülen, massive Holzarbeitsflächen und schmiedeeiserne Hängeregale. Typisch Provence ist ein freistehender Küchenschrank mit Glaseinsätzen, darin präsentieren sich gestapelte Teller und Porzellan mit Lavendelmotiv.
- „Spaghetti al vongole”, das sind Nudeln mit Muscheln. Sehr beliebt entlang der Küste, vor allem in Italien. Dekorativ angerichtet auf einem hübschen Teller macht das Gericht richtig viel her. Das Geschirr ist von Granit.
- Wenn immer es möglich ist, machen Sie ein Essen mit Freunden und der Familie. Auch in südlichen Ländern ist es sehr beliebt, in großen Gruppen zusammenzukommen und zu genießen. Der salbeifarbene Tisch und die Stühle sind von Unopiù.
- Gelb und Blau ergeben eine geschmackvolle Kombi und verbreiten südliches Flair in der Küche. Eine tolle Idee ist es, einen Vorhang statt Küchenfronten zu wählen, das lässt das ganze Jahr über Urlaubsstimmung einziehen. Alle Accessoires sind von Ib Laursen.
Konservieren und Fermentieren
Von getrockneten Tomaten bis zu eingelegten Artischocken, die mediterrane Küche lebt auch vom Fermentieren und Einkochen. Das Fermentieren erfreut sich gerade großer Beliebtheit. In Öl eingelegte Delikatessen mit handgeschriebenen Etiketten sind auch eine Idee als Mitbringsel. Lange bevor Kühlschränke erfunden wurden, war das Konservieren eine zentrale Aufgabe der Küche. Gut passen die beiden Konservierungstechniken zur mediterranen Küche. Sie sorgen für Haltbarkeit, und dienen dazu, Aromen zu verstärken. Fermentation ist ein jahrtausendealter Prozess, bei dem Mikroorganismen Lebensmittel veredeln. Das klappt zum Beispiel für griechischen Joghurt oder Oliven in Salzlake vergoren. Einkochen funktioniert mit Hitze. Das schafft einen intensiven Geschmack. Typisch mediterrane Spezialitäten sind zum Beispiel Artischockenherzen in Öl, Paprika mit Knoblauch, Zitronen in Salz oder Sardellenfilets in Essig.
Buchtipp
Ein Spaziergang durch die verwinkelten Gassen der Alfama, ein entspanntes Picknick mit Blick auf den Tejo oder ein Glas Vinho Verde in einer urigen Tasca – all das macht einen Besuch in Lissabon unvergesslich. Eingefangen werden diese Eindrücke im Buch „Verliebt in Lissabon“ von Anne-Katrin Weber und Wolfgang Schardt. 50 authentische Rezepte begeistern und verströmen portugiesisches Lebensgefühl in der heimische Küche. Dabei sind Salgados, Bolas und auch die bekannten Pastéis de nata. Erschienen im Hölker Verlag, 30 Euro.

Foto credit: Hölker Verlag
Liebling Limoncello
Limoncello hat sich in den letzten Jahren zum Kultgetränk entwickelt. Der traditionelle italienische Zitronenlikör ist intensiv gelb, aromatisch, süß, aber auch leicht bitter. Ursprünglich stammt er aus Süditalien, von der Amalfiküste. In Capri und auf Sizilien wachsen besonders aromatische Zitronen. Das Getränk lässt sich pur genießen, mit Wodka oder Tonic Water. Für Desserts, im Salatdressing oder zu Fischgerichten ist es bestens geeignet.
Rezept-Tipp: Villa Massa Limoncello-Tiramisu
Das Limoncello-Tiramisu ist ein erfrischendes und leichtes Dessert, das sich perfekt für warme Sommertage eignet.

Foto credit: Villa Massa und Henkell Freixenet
Zutaten
Für die Creme:
500 g Mascarpone
100 ml Schlagsahne
100 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
3 Eigelb
50 ml Villa Massa Limoncello
Für die Schichten:
200 g Löffelbiskuits
150 ml Villa Massa Limoncello
150 ml Wasser
Zitronenschale (von 1 unbehandelten Zitrone)
Zum Dekorieren:
Puderzucker
Zitronenscheiben
Minzblätter
Zubereitung:
1. Mascarpone, Zucker, Vanillezucker und Eigelb in einer großen Schüssel glattrühren. Schlagsahne steif schlagen und vorsichtig unter die Mascarpone- Mischung heben. Villa Massa Limoncello hinzufügen und gut verrühren.
2. Limoncello und Wasser in einer flachen Schale mischen. Zitronenschale hinzufügen. Löffelbiskuits kurz in die Limoncello-Mischung tauchen, bis sie leicht durchtränkt sind, nicht zu lange, damit sie nicht zu weich werden.
3. Eine Schicht Löffelbiskuits auf den Boden einer rechteckigen Form legen. Die Hälfte der Mascarpone-Creme darüber verteilen. Eine weitere Schicht getränkter Löffelbiskuits darauflegen. Mit der restlichen Mascarpone-Creme bedecken.
4. Das Tiramisu mindestens 4 Stunden, besser über Nacht, im Kühlschrank durchziehen lassen.
5. Vor dem Servieren mit Puderzucker bestäuben. Mit Zitronenscheiben und Minzblättern garnieren.