Wunderschöne Märkte, eine malerische Natur aus Bergen und Meer, Städte mit Geschichte und eine Mischung aus Menschen der ganzen Welt, das ist Mallorca. Dort kommt einem alles etwas leichter vor und der bunte Look der Häuser und Restaurants ist inspirierend. Den Stil der Baleareninsel kann man sich super einfach nach Hause holen. Egal ob mit Deko und Einrichtung oder mit leckeren, typischen Rezepten.
Inhaltsverzeichnis dieses Artikels
- Das Klischee
- Die Mallorquiner
- Siesta und Essenszeit
- Typisch Mallorca
- Der gedeckte Tisch im Mallorca-Look
- Genuss à la Mallorca
- Rezept-Tipps
Das Klischee
Ja, es gibt viele Deutsche auf Mallorca und natürlich auch eine gewisse Feierkultur. Doch die Insel hat soviel mehr zu bieten und das ist der leichte Lebensstil, die Freundlichkeit und die wunderschöne Natur. Dazu kommt der ständige Piniengeruch, der sofort ein Urlaubsgefühl vermittelt. Kulinarisch sind Tapas, Sangria, Orangeneis, Mandeltorte und Ensaïmada spezifisch, aber es gibt natürlich noch viel mehr Leckereien.
Die Mallorquiner
Sie sind richtig gesellig, gelassen und unkompliziert. Das spiegelt sich im ganzen Erscheinen der Insel wider. Es geht hier nicht hektisch zu, alle schaffen es, einen Gang runterzuschalten. Da kommt es im Privaten schon mal zu Verspätungen, doch das stört letztendlich niemanden. Schön ist, dass nicht immer alles komplett durchgeplant ist, sondern Platz für Spontanität bleibt. Am Sonntag sind die echten Inselbewohner meist unterwegs, besuchen Freunde, veranstalten ein Picknick am Strand oder ein Barbecue im Garten. Das die Mallorquiner ihr eigenes Ding machen, zeigt sich auch in ihrem Dialekt, dem „Mallorquí“, ein katalanischer Dialekt. Er unterscheidet sich doch sehr vom klassischen Spanisch und ist für Ausländer nicht leicht zu verstehen, selbst wenn man gut Spanisch spricht.
Siesta und Essenszeit
Nicht nur auf Mallorca, eigentlich im ganzen Mittelmeerraum ist die Pause zwischen 13.30h und 16.30h üblich. In dieser Zeit wird mit der Familie gegessen und sich ein wenig ausgeruht. Viele regionale Geschäfte bleiben geschlossen. Nur Ketten oder touristische Cafés und Attraktionen bleiben geöffnet. Am Abend geht es dann turbulenter zu und gegessen wird erst sehr spät, etwa gegen 21h.
Typisch Mallorca
Kulinarisches
Manche Speisen bekommt man überall und jeden Tag. Andere sind an bestimmte Feste gebunden.
Aioli – gehört zu jedem Besuch in einem guten Restaurant dazu. Es wird vor der Hauptspeise zu frischem Brot gereicht. Aioli ähnelt der bei uns weit verbreiteten Mayonnaise. Jedoch bieten inzwischen viele Hersteller die cremige Aioli an. Man kann sie auch selbst machen, besonders gut klappt das in einer Küchenmaschine. Wichtig für die Zubereitung sind Knoblauch und Öl. Dazu kommt Milch oder alternativ Ei.
Ensaïmada – das ist eine köstliche Süßspeise, die es vor allem auf der Insel gibt. Auch als Mitbringsel ist das Gebäck beliebt und sogar am Flughafen erhältlich. Es gibt den Hefezopf in verschiedenen Größen, mit oder ohne Füllung. Die Füllung ist meist ein cremiger Vanillepudding.
Espanadas – das sind Teigtaschen. Sie können zwischendurch eine Stärkung sein oder eine richtige Mahlzeit. Das herzhafte Gebäck wird oft an Ostern zuhause hergestellt. Es gibt sie aber das ganze Jahr über zu kaufen. Ihre Füllung besteht aus Fleisch und Gemüse. Inzwischen denkt man an die Vegetarier und produziert Espanadas ohne Fleisch.
Gori den Muro – das sind Kekse, die aus Mehl und Olivenöl bestehen. Sie werden in einem Familienunternehmen in Muro hergestellt und auch als “Brot der Seefahrer” bezeichnet. Sie sind lange haltbar.
Honig – er ist überall auf der Insel zu finden. Es gibt authentische Imkereien, die schon seit vielen Jahren versuchen, wieder Bienen auf Mallorca anzusiedeln. Sie produzieren besonders leckeren Honig. Er wird zweimal pro Jahr geerntet.
Hierbas – das ist ein Likör aus sieben verschiedenen Kräutern, die man an jedem Feld findet. Dazu gehören Kamille, Fenchel, Rosmarin, Orangenbaumblätter, Zitronenbaumblätter, Majoran und Zitronenkraut. Es passen außerdem zum Likör Zimt, Murta, Lavendel, Kaffeebohnen und Pfefferminz. Die Zutaten werden in einem Glasgefäß mit Anislikör übergossen. Alles wird im Frühling zubereitet, wenn die Kräuter noch saftig und nicht zu trocken sind. Etwa drei Monate muss der Likör reifen.
Mandeln – sie wachsen üppig auf Mallorca, bekannt ist die wunderschöne Mandelblüte im Frühling. Ende August bis Anfang September werden die Mandeln geerntet. Es wird daraus sehr viel produziert, zum Beispiel Aufstriche wie Mandelmus, Eis, Mandelsuppe und Kuchen.
Oliven – die Bezeichnung „Oli de Mallorca“ ist geschützt. Somit gilt die Herkunftsbezeichnung nur für Insel-Produkte. Der Begriff steht für kaltgepresstes, natives Olivenöl. Es ist köstlich zu Salat, aber auch zu Gemüse, Brot und Fleisch. Die Oliven werden genauso gerne pur gegessen oder eingelegt, zum Beispiel in Knoblauch.
Flor de Sal – in der Nähe des berühmten Strand Es Trenc wird das Salz geernet. Dort befinden sich die Salzgewinnungsanlagen. Das kostbare Salz wird von Hand geerntet. Einfache und besondere Mischungen mit Salz finden sich in vielen Läden und auf Märkten.
Schwarze Schweine – „Porcs negres“, das ist eine Spezialität. Die Schweinerasse gibt es nur auf Mallorca. Sie haben eine andere Hautfarbe und auch ihre Optik weicht etwas ab von den üblichen Schweinen. Aus dem Fleisch werden viele Wurstwaren hergestellt, so die bekannte „Sobrasada“. Da auf der Insel die Luftfeuchtigkeit höher ist als auf dem Festland, kann sie hier wunderbar lufttrocknen.
Wein – ein wichtiger Artikel auf Mallorca. Es gibt viele Weingüter und auch den Weintourismus, viele Ausflüge werden angeboten, um den Wein zu verkosten. Vier Rebsorten findet man auf der Insel.
Kunst und Deko
Glaskunst – sie hat bereits eine lange Geschichte, die bis ins zweite Jahrhundert vor Christus reicht. Dann lief Mallorca in Sachen Glasbläserei allerdings Venedig im Mittelalter den Rang ab. Doch ein Lehrling in Venedig, der von der Insel kam, brachte sein Wissen auf die Insel zurück. Heute gibt es zwar nur wenige Glasbläsereien auf Mallorca, doch findet man dort sehr feine und ansprechende Arbeiten.
Zungenstoff – das berühmte Ikat-Muster ist wirklich in jedem mallorquinischen Haushalt zu finden und wird auf Märkten und in vielen Läden verkauft. Die offizielle Stoff-Bezeichnung heißt „Roba de Ilengües“. Der Name bezeichnet die Webtechnik „Ikat“ und kommt ursprünglich aus dem orientalischen Raum. Eine Weile fand man ihn altbacken, doch in letzter Zeit hat er sein großes Comeback gefeiert, das ist auch den Unternehmen auf der Insel zu verdanken, die sich sehr für den traditionellen Stoff eingesetzt haben. Ebenfalls bei internationalen Herstellern wird das Muster genutzt, für Handtücher und Tischdecken, Kleider und Decken.
Keramik – dieses natürliche Material ist schon seit längerem wieder angesagt und auch bei uns auf den Tischen angekommen und im Sommer als Geschirr total schick. Auf Mallorca werden in den Töpfereien alle Stücke von Hand gefertigt und haben somit Unikat-Charakter. Das diese Kunst sich überhaupt so etabliert hat, liegt daran, dass es in der Gegend reichlich natürlichen Ton gibt. Es gibt sogar jedes Jahr eine Töpfermesse, die traditionelle Stücke zeigt und im Gegensatz dazu moderne, neue Varianten der Töpferkunst.
Palmenkörbe – die lässigen Körbe, die auf Mallorca „Senalles“ heißen sind ideal für den Strand, aber auch als Tasche zum Einkaufen. Sie liegen gerade sehr im Trend, vor allem in bestickten Varianten. Sie werden meist aus den Blättern der Zwergpalmen hergestellt. Diese Palme wächst nur auf Mallorca. Die Blätter werden getrocknet und dann verarbeitet. Daraus werden Taschen, Besen oder Hüte produziert. Die echte Flechtkunst beherrschen allerdings nur noch wenige Menschen. Viele Produkte werden maschinell gefertigt.
Der gedeckte Tisch im Mallorca-Look
Das Flair von Mallorca kann man sich leicht in die eigene Küche holen, insbesondere auf die gedeckte Tafel. Ein Tischtuch oder Servietten mit Ikat-Muster erscheint sommerlich. Typisches Keramikgeschirr bieten viele Hersteller an. Auf dem Tisch sieht es in Sandfarben, Gelb oder in Blau besonders hübsch aus, auch Kombinationen sind denkbar. Ergänzt wird es von robusten Gläsern, die farbig sein dürfen. Alternativ zur Tischdecke kann ein Tischset aus Stroh verwendet werden, ganz im Stil der charakteristischen Strohtaschen. Ebenfalls kleine Körbe können auf dem Tisch stehen, zum Beispiel für Brot. Richtig frisch wirkt das Ganze mit Zitronen, die auf dem Tisch als Dekoelement verteilt werden, am besten mit grünen Blättern dran. Eukalyptus ist eine hübsche Alternative.
Genuss à la Mallorca
Die leckeren Gerichte kann man natürlich nachkochen, viele Rezepte finden sich im Internet oder Sie befragen die Einheimischen, wenn Sie selbst auf die Insel reisen. Viele frische Kräuter sind das i-Tüpfelchen auf den Gerichten. Im Sommer erweisen sich Zitrusfrüchte als die perfekte Erfrischung, egal ob Zitronen oder Orangen. Im Hölker Verlag ist ein tolles Buch erschienen. Darin werden Inselbewohner, teils sind es Auswanderer, mit ihren spannenden Lebenswegen vorgestellt. Sie erzählen Geschichten, verraten aber auch ihre Lieblingsrezepte. Das Buch „So bunt isst Mallorca“ wurde von Elke Clörs geschrieben, 24 Euro.
Rezept-Tipps
1. Grüner Couscous-Salat
Zutaten
100 g Vollkorn-Couscous
½ Würfel Gemüsebrühe
5 g frische Petersilie
2 EL Olivenöl
100 g Erbsen
250 g Brokkolireis (Für den Brokkolireis einfach die Röschen eines rohen Brokkolis mit einer Küchenreibe feinreiben).
1 TL Kreuzkümmel (gemahlen)
130 g Linsen (Dose oder Glas)
60 g Feta
30 geröstete Mandeln (ungesalzen)
Zubereitung
1. 140 ml Wasser zum Kochen bringen. Den Couscous in eine Multischüssel mit 1.250 ml Inhalt füllen. Den Gemüsebrühwürfel im kochenden Wasser auflösen, und die Gemüsebrühe über den Couscous gießen. Danach 5 Minuten bei geschlossenem Deckel quellen lassen. Den Deckel entfernen und den Couscous weitere 5 Minuten stehen lassen. Mit einer Prise Pfeffer abschmecken, dann 1 EL Olivenöl und die grob gehackte Petersilie unterheben. Gut abkühlen lassen.
2. In einer Pfanne 1 EL Olivenöl erhitzen und die Erbsen hinzufügen. Den Deckel auflegen und alles bei mittlerer Hitze 5 Minuten köcheln lassen. Dann Deckel abnehmen, den Brokkolireis hinzufügen und alles unter Rühren 2-3 Minuten sanft schmoren lassen. Mit Kreuzkümmel sowie einer Prise Salz und Pfeffer abschmecken.
3. In der Zwischenzeit die Linsen abgießen, in einem Sieb kurz mit Wasser abspülen und abtropfen lassen.
4. Den Couscous mit den Linsen, dem Brokkolireis und den Erbsen mischen. Den Feta in Stückchen darüberkrümeln. Die Mandeln in einer separaten Schale aufbewahren und diese erst kurz vor dem Verzehr hinzufügen. Warm oder kalt genießen.
Extra Tipp: Den Salat über Nacht im Kühlschrank durchziehen lassen; so können sich die einzelnen Aromen noch besser miteinander verbinden.
2. Orangen-Mandel-Quadrat
Ca. 25 Stück
Zubereitungszeit: ca. 50 Minuten
Zutaten
50 g kandierte Orangenschale
175 g SweetFamily Bio-Puderzucker
1 Eiweiß (Größe M)
4-6 TL Orangensaft
200 g gemahlene Mandeln
gemahlene Mandeln zum Bearbeiten
Zubereitung
1. 25 g kandierte Orangenschale grob würfeln, dann im Blitzhacker fein hacken. Bio- Puderzucker sieben. Eiweiß halb steif schlagen, dabei nach und nach 125 g Puderzucker einrieseln lassen. 2 TL Orangensaft und gehackte Orangenschale unterrühren. Mandeln unterkneten. Teig zugedeckt mindestens 1 Stunde kaltstellen.
2. Backofen auf 150 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Teig auf gemahlenen Mandeln ca. 7 mm dick ausrollen und mit einem gewellten Teigrädchen in Quadrate (ca. 4 x 4 cm) schneiden. Auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen und im heißen Ofen ca. 18 Minuten hell backen. Herausnehmen, auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
3. Übrige 50 g Bio-Puderzucker mit restlichem Orangensaft zu einem dickflüssigen Guss verrühren und Quadrate damit bepinseln. 25 g kandierte Orangenschale in feine Streifen oder Stückchen schneiden, dekorativ darauf verteilen und trocknen lassen. In einer luftdicht schließenden Dose aufbewahren, am besten vor dem Servieren 1 Tag durchziehen lassen.