Der skandinavische Einrichtungsstil ist aus der Interior-Welt nicht mehr wegzudenken, besonders in der Küche erfreut er sich ungebrochener Beliebtheit und ist beinahe schon zu einem Klassiker geworden. Doch was macht den Reiz dieser nordischen Ästhetik aus, und wie gelingt die Umsetzung in der eigenen Küche?

Ein kuscheliger Sitzplatz auf der Fensterbank, eine typisch nordische Lampe und das Bilder-Ensemble charakterisieren Wohnlichkeit. Kombiniert wird dazu Funktionalität mit der Armatur aus der Linie „Blue“ von Grohe. Sie hat zwei getrennte Wasserführungen, eine für gefiltertes und eine für ungefiltertes Wasser. So beweist der Skandi-Look wieder einmal, dass Ästhetik und Alltag perfekt zusammenpassen.
Inhaltsverzeichnis dieses Artikels
- Vom Designklassiker zum modernen Lifestyle
- Farben und Materialien
- Die Wohnlichkeit zieht ein
- So gelingt der Skandi-Look
- Skandi-Tipps im Überblick
- Rezept-Idee
Vom Designklassiker zum modernen Lifestyle
Der skandinavische Einrichtungsstil, kurz Skandi-Stil, hat vor vielen Jahren Einzug in unsere Küche gehalten. Er verbindet moderne Technik mit wohnlicher Stimmung, ideal für die Küche als zentralen Treffpunkt des Hauses. Der Skandi-Stil stammt aus Schweden, Norwegen, Dänemark und Finnland. Seinen Ursprung hat der Trend bereits in den 1950er-Jahren, als skandinavische Designer wie Arne Jacobsen oder Alvar Aalto begannen, formschöne, funktionale Möbel für jedermann zu entwerfen. Das war quasi ein Statement als Gegenentwurf zu überladenen Einrichtungsstilen. Geprägt ist er von einem minimalistischen Design, das auf natürliche Materialien, helle Farben und praktische Lösungen setzt. Ziel ist es, Räume zu schaffen, die Ruhe ausstrahlen und gleichzeitig sinnvoll ausgestattet sind. Der helle positive Stil ist für die Skandinavier eine direkte Antwort auf die langen, dunklen Winter im Norden. In den letzten zwei Jahrzehnten erlebte der Stil ein starkes Comeback, parallel zum wachsenden Bedürfnis nach Klarheit, Nachhaltigkeit und Rückzug im hektischen Alltag. Während der klassische skandinavische Stil eher kühl und sehr funktional daherkam, ist die moderne Interpretation weicher und atmosphärischer. Die Einrichtung ist mehr als nur eine Designrichtung, denn sie verkörpert ein Lebensgefühl. Auch das Thema Nachhaltigkeit hat dem Skandi-Stil eine neue Perspektive verliehen. Zeitlose Möbel, langlebige Materialien und bewusste Reduktion passen perfekt zum Trend, bewusster zu leben.
- Modern und warm zugleich: Die elegante Kombination aus hellen und nussfarbenen Oberflächen und dem Kontrast aus geraden und weichen, gerundeten Formen verleihen dem Essbereich seinen wohnlichen Look. Die Bilder und die Lampe schmeicheln dem Ensemble zusätzlich, von Tikamoon.
- Frische Wiesenblumen und Kräuter, Trockenblumen und robustes Holz, auch das verströmt Skandi-Flair. Das Geschirr mit Effekt-Glasur in der Nuance „Alga“ ist da genau der richtige Partner für einen gelungen gedeckten Tisch, von Villeroy & Boch.
Farben und Materialien
Die nordische Designphilosophie setzt auf Schlichtheit und klare Linien. Küchen im Skandi-Stil wirken nie vollgestopft. Stattdessen steht jedes Möbelstück und jedes Accessoire bewusst an seinem Platz. Offene Regale, grifflose Fronten und clever integrierte Stauraumlösungen unterstützen das aufgeräumte Gesamtbild. Typisch für den Skandi-Look sind helle Farben wie Beige, Grau und zarte Pastelltöne, die das Licht reflektieren und die Küche größer und freundlicher aussehen lassen. Die sandigen Nuancen und das Naturholz haben das reine Weiß ein Stück weit abgelöst. Natürliche Materialien schaffen eine Atmosphäre, in der man sich sofort wohlfühlt. Holz spielt eine zentrale Rolle, ob für die Arbeitsplatte, Küchenfront oder den Bodenbelag. Besonders beliebt sind helle Holzarten wie Birke, Ahorn, Esche oder Kiefer. Dazu kommen Naturmaterialien wie Leinen, Wolle oder Stein. Sie sorgen für Wärme und eine angenehme Haptik. Auch Keramik und matte Oberflächen sind gern gesehen in der skandinavischen Küche. Elemente aus Japandi, dem Mix aus japanischem und skandinavischem Stil, prägen mit Ruhe und Eleganz. Der Look lässt sich insgesamt wunderbar an individuelle Bedürfnisse anpassen. Dabei kann er eher minimalistisch und modern oder verspielt und gemütlich umgesetzt werden.
- Helle Holzfronten, glatte Flächen und dezente Griffe schaffen eine Küche, die Leichtigkeit ausstrahlt. Dabei ist weniger mehr. Denn die klaren Linien, die auf das Wesentliche reduzierte Gestaltung und der helle Ton verleihen zeitlose Eleganz und nordische Ruhe, von Nordiska Kök.
- Wohlfühlküche mit Seele: Hier sorgen gelungene Farbwelten, sanftes Licht, weiche Formen und natürliche Materialien für eine Atmosphäre zum Ankommen und Durchatmen. Der Senfton ist ein wahres Design-Statement. Er wiederholt sich bei der Tischdecke und den Tellern. Gold und Holz schmeicheln dem Gesamt-Arrangement. Die Küchenfronten haben die Farbe „Caramel“, von Plum Living.
- Urbane Schönheit: Die Kombination aus hellem Holz, Steinoptik und sanften Farben bringt ein Stück nordischer Natur in den Küchen- und Essbereich. Auch Glas und Dekoelemente mit Farbakzenten verschmelzen mit den Möbeln zu einer zeitgemäßen Interpretation des Skandi-Looks, von Plum Living.
Die Wohnlichkeit zieht ein
Was wäre skandinavisches Design ohne den Begriff „Hygge“? In einer Welt, die sich immer schneller dreht, wächst das Bedürfnis nach Entschleunigung, Geborgenheit und echten Momenten. Genau hier kommt der Begriff ins Spiel. Aber was bedeutet „Hygge“ eigentlich genau, woher stammt der Begriff und wie wird er heute vor allem im Bereich Lifestyle und Wohnen verstanden? Seinen Ursprung hat er im 19. Jahrhundert im Norwegischen und bedeutete „Wohlbefinden“. Die Dänen machten daraus jedoch später ein echtes kulturelles Markenzeichen. „Hygge“ beschreibt für sie ein Gefühl von Wohlbefinden, Wärme, Sicherheit und Geborgenheit im Zusammenspiel mit kleinen, einfachen Freuden des Alltags. Hygge ist kein Stil, den man einfach kopieren kann. Es ist also vielmehr eine Haltung zum Leben, eine Einladung, sich Zeit zu nehmen und das Zuhause zu einem Ort der Geborgenheit zu machen. Es hilft, das Schöne im Kleinen zu sehen und achtsam im Moment zu leben. Ob das gemütliche Beisammensitzen mit Freunden, ein heißer Kakao bei Kerzenschein oder ein gutes Buch auf dem Sofa. Kein Wunder, dass Dänemark regelmäßig an der Spitze der weltweit glücklichsten Länder rangiert. Hygge wurde zum Synonym für das, was die Dänen als Lebensqualität verstehen. In der heutigen Zeit hat sich Hygge auch bei uns zu einem echten Lifestyle-Konzept entwickelt. Es ist ein wahrer Luxus unserer Zeit, sich selbst die Erlaubnis zu geben, einfach mal hyggelig zu sein.
So gelingt der Skandi-Look
Küchen sind Treffpunkt, Arbeitsraum und Rückzugsort in einem. Genau hier punktet der Skandi-Stil mit seiner warmen Sachlichkeit. Er vereint das Beste aus Design, Funktion und Lebensgefühl. Gerade in der Küche schafft er eine Atmosphäre, die sowohl alltagstauglich als auch ästhetisch ist, zeitlos und doch immer wieder neu interpretierbar. Wählen Sie eine helle Farbpalette. Weiß und Holz bilden die Grundstruktur. Die besten Materialien für den Look sind Holz, Leinen, Stein und Keramik. Eine wichtige Leitlinie heißt „weniger ist mehr“, denn überladen sollte die Deko und die Ausstattung auf keinen Fall aussehen. Pendelleuchten, LED-Streifen und Kerzen setzen tolle Lichtakzente. Zur Abrundung sind frische Kräuter und Pflanzen perfekt. Man muss nicht gleich die ganze Küche renovieren, um den Skandi-Look umzusetzen. Mit wenigen Handgriffen lässt sich eine bestehende Küche in ein hyggeliges, lichtdurchflutetes Wohlfühlreich verwandeln.
- Ein kuscheliger Sitzplatz auf der Fensterbank, eine typisch nordische Lampe und das Bilder-Ensemble charakterisieren Wohnlichkeit. Kombiniert wird dazu Funktionalität mit der Armatur aus der Linie „Blue“ von Grohe. Sie hat zwei getrennte Wasserführungen, eine für gefiltertes und eine für ungefiltertes Wasser. So beweist der Skandi-Look wieder einmal, dass Ästhetik und Alltag perfekt zusammenpassen.
- Manchmal sind es Kleinigkeiten, die das i-Tüpfelchen setzen. So wird die Serviette auf dem Teller mit einem Trockenpflänzchen geschmückt. Das schlichte graue Geschirr kann immer wieder anders kombiniert werden. Es passt zum Hygge-Konzept, lässt sich alternativ aber auch mit Knallfarben akzentuieren. Alles von House Doctor.
- Geschirr ist ganz entscheidend für den nordischen Look. Dabei kann man unterschiedliche Formen, Farben und Muster mixen. Alles ist in zurückhaltenden Grau- und Blautönen gehalten und zeigt, wie stilvoll das aussehen kann. Hübsch und praktisch ist die Wasserkaraffe mit Deckel. Alles von JYSK.
- Kühle Eleganz trifft Wohnlichkeit: Gedämpfte Grautöne und kleine Details, wie die Eukalyptuszweige bilden eine Einheit. Moderne Elemente und Retro-Charme prägen die Küche gleichermaßen. Kontraste in Grau, Beige und Weiß erreichen Tiefe und Struktur, ohne die typisch skandinavische Leichtigkeit zu verlieren.
- Lieblich verspielt kommt der gedeckte Tisch daher. Hell, freundlich und hyggelig wirken die Textilien, das Rattan-Tischset und das pastellige Keramikgeschirr, alles von B&M.
- Hier findet das Frühstücksbrot einen hübschen Platz. Die Teller gehören zur „Rustic“ Serie von House Doctor. Aus Keramik handgefertigt ist jedes Stück ein Unikat. Die schicke Glasur ist ein Eyecatcher und zaubert Atmosphäre auf den Tisch. Die Serie ist pflegeleicht und kann sogar in der Mikrowelle erhitzt werden.
Skandi-Tipps im Überblick
Textilien sind wichtig – Kissen und Vorhänge aus Leinen in Naturfarben oder zarten Pastelltönen wählen. Flauschige Decken und Teppiche machen das Zuhause zur Wohlfühloase.
Holzelemente integrieren – das Material steht für den Skandi-Stil. Ein Schneidebrett aus Eiche, Holzschalen oder eine Gewürzleiste aus hellem Holz bringen sofort Wärme ins Bild.
Offene Regale aufstellen – schöne Keramik in Naturtönen, Vorratsgläser im Vintage-Stil, Kräuter oder Kochbücher, all das passt in ein hübsches Holzregal.
„Grünzeug“ – das lässt den Raum lebendig erscheinen und setzt natürliche Akzente. Egal ob ein Topf Basilikum, eine kleine Monstera oder ein Eukalyptuszweig.
Ordnung mit Flair – Küchenutensilien verschwinden in Körben aus Seegras oder in Holzboxen. Das passt optisch, hilft Unordnung zu vermeiden und schafft Gemütlichkeit.
Natürliche Materialien dominieren – Holz, Wolle, Leinen und Keramik sorgen für Wärme und Authentizität.
Gedämpfte Farben – sanfte Töne wie Beige, Grau, Creme oder pastellige Nuancen erzielen eine ruhige Anmutung.
Licht spielt eine Hauptrolle – Kerzen, Lichterketten, alles, was ein sanftes, warmes Licht spendet, ist „hyggelig“. Pendelleuchten mit schlichten, matten Schirmen werden zu sanften Lichtinseln.
Weniger ist mehr –statt opulenter Dekoration setzt man auf ausgewählte Stücke mit persönlichem Wert.
Rezept-Idee: Risengrød: Traditioneller skandinavischer Milchreis mit Zimt, Zucker und Butter
Das Gericht aus dem Norden ist zwar auch bei uns bekannt. Doch mit ein paar kleinen Zubereitungstricks gelingt er noch besser

Milchreis mit Butter und Zimt. Credit: Le Creuset
Zubereitungszeit: über 2 Stunden
Portionen: 4-6
Zutaten
Für den Milchreis:
1,5 l Milch
250g Milchreis
Eine Prise Salz
Zum Servieren:
Zimt
Butter
Zubereitung
1. Die Milch in einem gusseisernen Bräter zum Kochen bringen. Dabei darauf achten die Milch langsam zu erhitzen, da diese sonst leicht anbrennt.
2. Den Reis hinzufügen und unter Rühren für 5 Minuten köcheln lassen.
- Vom Herd nehmen, den Deckel auf den Topf setzen und mit einem großen Handtuch umwickeln. Den Topf ins Bett stellen und mit der Bettdecke zudecken. Den Milchreis dort für ein paar Stunden ruhen lassen, bis er die gewünschte weiche Konsistenz erreicht hat.
- Vor dem Servieren den Milchreis erneut zum Kochen bringen und nach Belieben Salz hinzufügen. Bei Bedarf noch etwas Milch zugeben. Servieren Sie den Milchreis in kleinen Schalen bestreut mit Zimt und einem Stückchen Butter in der Mitte.