Basilikum auf der Pizza, Petersilie im Kartoffelsalat oder Minze im Sommerdrink, frische Kräuter machen aus jeder Mahlzeit ein Geschmackserlebnis. Dabei ist es nicht wichtig, ob sie frisch, getrocknet oder konserviert sind. Kräuter bringen nicht nur Geschmack, sondern auch Freude in die Küche. Sie sind pflegeleicht im Anbau und sogar kleine Naturheilmittel. Mit ein wenig Aufmerksamkeit und Neugier werden Küche, Balkon und Gartens zum Kräuterparadies und jedes Gericht zum aromatischen Fest.

Auf ein Regal gestellt und in größerer Menge sehen Grünpflanzen toll aus. Natürlich auch Kräuter. Nur darauf achten, welche Kräuter sich vertragen und welche nicht und sie dementsprechend platzieren. Alles von Ikea.
Inhaltsverzeichnis dieses Artikels
- Kräuter richtig versorgen
- Kräuter richtig ernten und lagern
- Wir gehören nicht zusammen
- Anbau und fertige Kräuter
- Kräuter als Hausmittel
- Wunderbare Wildkräuter
- Bekannte Wildkräuter
- Buchttipps
- Köstliche Ideen
Kräuter richtig versorgen
Kräuter brauchen nicht viel Platz. Ein sonniges Fensterbrett, ein Balkon oder ein kleiner Topfgarten reichen meist aus. Rosmarin, Thymian, Salbei, Oregano, Lavendel sind echte Sonnenanbeter. Ihr Standort sollte vollsonnig und warm sein, die Erde durchlässig, sandig und eher trocken. Sparsam gießen und Staunässe vermeiden. Rosmarin zählt zu den Kräutern, die mit wenig Wasser auskommen. Lecker ist es zu Ofengemüse. Thymian, ein typisch mediterranes Kraut, schmeckt zu herbstlichen Gerichten besonders gut und benötigt wenig Wasser. Es gibt Pasta gemeinsam mit Zitrone mediterrane Leichtigkeit. Petersilie, Schnittlauch, Minze und Koriander lieben einen hellen bis halbschattigen Standort. Nährstoffreich sollte die Erde beschaffen sein. Regelmäßig gießen und gleichmäßig feucht halten, damit die Kräuter ungestört wachsen können. Minze wuchert allerdings sehr gerne, deshalb besser im Topf lassen und nicht ins Beet pflanzen. Kommt perfekt zum Einsatz für Tees und Desserts. Außerdem bringt Minze Frische in eine sommerliche Suppe. Das ideale Gericht für heiße Tage. Schnittlauch wächst schnell nach und sorgt für Lebendigkeit auf dem Butterbrot. Das Kraut ist zweijährig im Anbau und robust, super für Suppen, Salate und Dips. Ganz empfindlich ist Basilikum. Es liebt Wärme, aber keine Zugluft. Tipp: häufig ernten, sonst „verholzt“ es schnell. Tipp: Nur im Hochsommer nach draußen stellen. Basilikum passt toll zu Tomate und Mozzarella.
Kräuter richtig ernten und lagern
Wenn Sie draußen anbauen, ernten Sie Kräuter am besten vormittags, wenn der Tau verdunstet ist, aber die ätherischen Öle noch intensiv duften. Für den frischen Gebrauch einfach waschen, trockenschütteln und grob zupfen. Kräuter lassen sich auch trocknen oder in Eiswürfelbehältern mit etwas Wasser oder Öl einfrieren. Eingefrorene Kräuter sind kleine Aromabomben für Suppen und Saucen. Alternativ können Rosmarin oder Thymian in Öl oder Essig eingelegt werden. Kräuter von Hand ernten oder die jungen, frischen Triebe oder Blätter mit der Schere schneiden. Erntetipp: Vor der Blüte ist das Aroma am intensivsten.
- Ein Kräutergarten auf der Fensterbank oder der Arbeitsfläche bringt Würze und Frische direkt in die Küche. Tipp: Mischkulturen fördern das Wachstum. Basilikum liebt Tomaten als Nachbarn, und Schnittlauch schützt mit seinen ätherischen Ölen andere Pflanzen vor Schädlingen. Die hübsche Etagere ist von Loberon.
- Die Hochbeete von Ikea sind nicht nur hilfreich, sie sehen auch sehr modern aus. Tipp: Legen Sie draußen eine richtige Kräuterecke an, sozusagen als kleine Nutzgarten-Variante.
- Die Ampel „Chillistrån“ aus Stahl ist von Ikea. Sie macht sich toll an der Küchendecke und ist super für Kräuter jeder Art.
Wir gehören nicht zusammen
Manche Kräuter sollte man lieber nicht miteinander kombinieren, sprich sie nicht nebeneinander pflanzen. Das gilt für Pfefferminze und Petersilie, denn die Minze breitet sich schnell aus und würde die Petersilie regelrecht vertreiben, da diese sich nicht optimal durchsetzen kann. Ebenso bilden Dill und Kresse keine gute Kombi. Hier ist es der Dill, der schnell wächst, das harmoniert nicht mit Kresse und unterdrückt ihr Wachstum. Dill produziert ätherische Öle, die andere Kräuter, wie Koriander an ihrer Entwicklung hindern, also diese beiden nicht zusammenpflanzen. Gar nicht mögen sich Basilikum und Zitronenmelisse. Dabei ist die Melisse unkompliziert und verträgt sich im Grunde mit jedem, aber eben nicht mit Basilikum. Melisse wuchert nämlich sehr viel stärker als Basilikum. Manche Kräuter sind lieber ganz alleine, so auch Liebstöckel, Kurkuma, Lorbeer, Zitronengras und Pfefferminze.
Anbau und fertige Kräuter
Ob auf dem Balkon, im Garten oder auf der Fensterbank: Ein eigener Kräutergarten bringt Geschmack, Frische und Vitamine in die Küche. Grundsätzlich hat man zwei Optionen, Kräuter aus Samen zu ziehen oder fertige Kräutertöpfe zu kaufen. Vorteile bei der Zucht sind, dass es günstiger ist und es viel mehr Sorten gibt. Auch ist es ein schönes Erfolgserlebnis zu beobachten, wie die Pflanze wächst. Eine Idee, um Kindern das Pflanzenwachstum zu erklären. Allerdings dauert es wesentlich länger, bis die Kräuter einsatzbereit sind und sie sind in der Keimphase recht empfindlich. Ideal funktioniert der Anbau für Basilikum, Kresse, Petersilie, Dill, Schnittlauch und Koriander. Verwenden Sie spezielle Aussaaterde. Sie sollte gleichmäßig feucht gehalten werden. Die Töpfe an einen warmen, hellen Ort stellen, damit sie gut gedeihen. Alternativ können sie fertige Töpfe mit Kräutern kaufen. Sie sind schnell einsatzbereit und sehen von Anfang an sehr schön aus. Tipp: Pflanztöpfe aus dem Supermarkt sofort teilen, in frische Kräutererde umtopfen und regelmäßig düngen, dann halten sie deutlich länger.
- Besonders schön ist es, wenn die Kräutertöpfe an den Stil der Küche angepasst werden. Die sehr elegante Küche mit nostalgischer Note harmoniert perfekt mit den Terrakotta-Töpfen von Bergs Potter.
- Die Keimschale „Daksjus“ von Ikea ist 2teilig. Gefertigt wird sie aus Terrakotta. Das Material ist ideal zum Keimen von Setzlingen, denn es absorbiert und speichert Wasser, sodass die Setzlinge die Feuchtigkeit gut aufnehmen können und mit der genau richtigen Menge an Wasser versorgt werden.
- Die Küche in „Saffron“ von Neptune setzt ein Statement mit ihrem Farbton und verleiht dem Raum einen mediterranen Charakter. Deshalb passen Kräuter hier auch sehr gut hinein. Rosmarin zum Trocknen an eine Schnur hängen.
Kräuter als Hausmittel
Nicht nur lecker, sondern ebenso wirksam, die heilende Kraft der Kräuter wird seit Jahrhunderten genutzt und lässt sich auch heute optimal einsetzen. Salbei ist zum Beispiel entzündungshemmend und ideal bei Halsschmerzen. Pfefferminze hilft bei Verdauungsproblemen. Lavendel beruhigt als Tee oder als Badezusatz. Oregano gilt als natürliches Antibiotikum, es wirkt gegen Bakterien.
Wunderbare Wildkräuter
Wildkräuter sind essbare, in der Natur vorkommende Pflanzen, die nicht bewusst durch den Menschen gezüchtet werden. Sie wachsen wild auf Wiesen, in Wäldern, an Wegrändern oder in Gärten. Oft werden sie als Unkraut verkannt, obwohl sie einen hohen gesundheitlichen und kulinarischen Wert haben. Meist handelt es sich um mehrjährige oder einjährige Pflanzen, die ohne menschliches Zutun gedeihen. Sie enthalten oft mehr Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe als gezüchtete Kräuter. Typischerweise sind sie robust und anpassungsfähig. Auch in der Naturheilkunde kommen sie häufig zum Einsatz. Achtung: Nur Pflanzen sammeln, die sicher zu identifizieren sind! Zwar wachsen Wildkräuter in der freien Natur, aber sie können ebenfalls im Garten oder auf dem Balkon kultiviert werden. Kräuterspiralen oder Wildbeete eignen sich besonders gut.
Bekannte Wildkräuter
Bärlauch – schmeckt nach Knoblauch. Ist ein Frühlingskrauf. Achtung: Nicht mit den giftigen Maiglöckchen verwechseln.
Löwenzahn – leicht bitter und würzig, Blätter und Blüten sind essbar. Allerdings sollten Sie keinen Löwenzahn ernten, der direkt an einer Straße wächst.
Giersch – schmeckt ähnlich wie die Petersilie. Wird auch als Heilpflanze genutzt.
Brennnessel – mild und nussig, leicht herb im Geschmack. Sollte vor dem Verzehr blanchiert werden.
Gundermann – ein nicht sehr bekanntes Kraut, das herb und minzig ist. Sauerampfer – sauer und zitronig im Geschmack. Am aromatischsten schmeckt er frisch.
Schafgarbe – aromatisch und bitter. Geeignet als Tee oder Tinktur.
Buchttipps
- Kochbuchautorin und Foodfotografin Stefanie Hiekmann und Sterneköchin Lisa Angermann haben eine gemeinsame Leidenschaft: Gutes Essen, das Spaß macht, das überrascht und für Glücksmomente im Alltag sorgt. Ihr Buch „Unsere kreative Kräuterküche“ zeigt, wie man der Alltagsküche mit frischen Kräutern neuen Schwung verleiht. Vor allem gibt es viele abwechslungsreiche Rezepte und tolle Geheimtipps. Erschienen im Hölker Verlag, 30 Euro.
- Was wäre die vegetarische und vegane Küche ohne Körner? Auch Getreide ähnliche Zutaten wie Amarant, Bulgur, Couscous oder Quinoa sind wichtig. Anne-Katrin Weber stellt die ganze Bandbreite der Getreide- und Pseudogetreidesorten in ihrem Buch „Greens & Grains“ vor. Mit alltagstauglichen Gerichten und Kräutern. Außerdem gibt es Praxistipps, Hintergrundwissen und Kurzreportagen, eine Warenkunde sowie ein Saisonkalender, erschienen im atVerlag, 34 Euro.
Köstliche Ideen
Selbstgemachte Kräuterbutter ist einfach und schnell gezaubert. Sie ist ein Genuss zu Gegrilltem oder frischem Brot. Auch in Smoothies lassen sich Kräuter integrieren, zum Beispiel Minze, Basilikum oder Petersilie. Aber es gibt viele leckere Rezepte, in denen Kräuter zum Einsatz kommen. Zwei haben wir für Sie ausgesucht.
Rezepte
1. Feine Erbsen-Minzsuppe mit Speck

Feine Minzsuppe mit Speck. Rezept und Foto: ELO
Zutaten:
• 1–2 EL Olivenöl
• 1000 g Erbsen (tiefgekühlt)
• 750 ml Gemüsebrühe
• 1 Bund frische Minze
• 1 Zwiebel
• 1 Knoblauchzehe
• 150 g Bacon
• Salz, Pfeffer
Zubereitung:
- Die Zwiebel und den Knoblauch schälen, fein schneiden und in einem Topf mit etwas Öl bei mittlerer Hitze glasig dünsten.
- Die Erbsen (bis auf ca. 150 g) in den Topf geben und mit der Gemüsebrühe auffüllen. Alles etwa 20 Minuten bei geringer Hitze köcheln lassen, bis die Erbsen weich sind.
- Währenddessen die Minze waschen, trocken tupfen, die Blätter abzupfen und fein hacken. Anschließend in die Suppe geben.
- Sobald die Erbsen weich sind, die Suppe mit einem Stabmixer fein pürieren.
- Den Bacon in einer Pfanne knusprig braten. Die restlichen Erbsen ebenfalls in der Pfanne anbraten.
- Die Suppe mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Servier-Tipp: Die Suppe in Teller oder Schalen füllen und mit einer Handvoll angebratener Erbsen, zerbröseltem Bacon und ein paar frischen Minzblättern garnieren. Die angebratenen Erbsen und der knusprige Bacon sorgen für einen herzhaften Geschmack.
2. Zitronen-Limo mit Melisse: Zitronig, erfrischend mit Kräuternote

Zitronen-Limo.
Rezept und Foto: ©Valensina
Zutaten (für 2 Gläser):
- 4 Zweige Zitronenmelisse
- Eiswürfel
- 50 cl Valensina SaftLimo Zitrone
- ½ Zitrone
Zubereitung:
- Zitronenmelisse kräftig reiben, damit sich ihr volles Aroma freisetzt, anschließend auf Gläser verteilen und mit Eiswürfeln füllen.
- Mit Valensina SaftLimo Zitrone auffüllen, mit Zitronenscheiben garnieren und genießen.Variation mit Schuss: Pro Portion noch 3 cl Limoncello zugeben.