Wenn der Sommer seinen Glanz verliert und die Tage kürzer werden, kommt der Herbst auf die Bühne und mit ihm eine einzigartige Stimmung. Es ist die Jahreszeit, in der die Natur sich zurückzieht, aber gleichzeitig noch einmal in voller Pracht erstrahlt. Goldgelbe Blätter, die klare Luft am Morgen und das besondere Licht am Abend. Wer die warmen Farben, kräftigen Aromen und kleinen Rituale in seine Küche holt, verwandelt sie in einen Ort, an dem der Herbst nicht nur sichtbar, sondern auch zum spürbaren Genuss wird.

Äpfel machen die salbeigrüne Küche im mediterranen Stil herbstlich. Super dazu passt das rote Geschirr. Weitere Accessoires wie Zweige oder Körbe unterstreichen den Stil. Küchenmöbel „Lansbury“ von Loberon.
Inhaltsverzeichnis dieses Artikels
- Farben und Materialien
- Küchenfronten in Herbsttönen
- Kulinarischer Herbst
- Seelenwärmer für kühle Tage
- Vitamine und Nährstoffe
- Kleine Veränderungen
- Herbst-Emotionen
- Rezept
- Buchtipps
Farben und Materialien
Die Farbpalette des Herbstes ist unerschöpflich. Von leuchtendem Kürbisorange über tiefes Bordeauxrot bis hin zu sattem Moosgrün und Brauntönen ist alles dabei. Die Küche profitiert von den Farben der Natur und ist ein wahres Fest der warmen Töne. Sie kommen wunderbar in kleinen Deko-Elementen zum Einsatz. Tischdecken, Geschirrtücher oder Servietten präsentieren sich in Naturstoffen wie Leinen und Baumwolle und setzen Akzente. Keramikschalen in erdigen Nuancen, Holztabletts, emaillierte Kannen oder schwere Gusseisentöpfe fügen sich nahtlos in das Bild ein und verströmen rustikale Behaglichkeit. Auch die Natur liefert reichlich Material. Kürbisse in verschiedenen Nuancen sind als Tischschmuck perfekt. Getrocknete Blätter und Zweige eignen sich für Kränze oder können in hübsche Glasvasen gestellt werden. Besonders beliebt sind getrocknete Gräser, Eukalyptuszweige oder Kränze aus Hagebutten und Beeren, die man auf Regale oder den Esstisch legt. Kastanien und Walnüsse in Schalen werden zum Hingucker. Kerzen leuchten am Abend. Tipp: Wer gerne bastelt, kann aus Hagebutten selbst einen Kranz herstellen. Das ist ein toller Farbtupfer.
Küchenfronten in Herbsttönen
Braun in all seinen Schattierungen, vom sanften Sand bis zum satten Kastanienbraun, bringt Ruhe und Natürlichkeit. Bei Küchenfronten oder Regaleinsätzen sorgt es für ein wohnliches, zeitloses Ambiente. Gewürzfarben sind angesagt. Kurkuma-Gelb, Safran oder ein Zimt-Orange verleihen sofort einen Hauch von Herbst. Diese Töne eignen sich als Akzentwand, für einzelne Schranktüren oder auch für Accessoires wie Geschirr, Textilien oder Vasen. Dunkelgrün erinnert an Wälder und passt hervorragend zu Holzoberflächen. In Kombination mit Messing- oder Kupferelementen wirkt es elegant und gemütlich. Beerige Nuancen, von Brombeer bis zu tiefem Bordeaux, schaffen ein luxuriöses, warmes Bild. Gerade in einer modernen Küche lassen sie sich als mutige Frontfarbe gut einsetzen. Damit die herbstlichen Farben nicht erdrückend wirken, empfiehlt sich ein Gegengewicht in Creme, Grau oder gedecktem Weiß. Diese Basis lässt die kräftigen Töne leuchten, ohne die Küche zu überladen.
- Eine tolle Idee ist es, eine Wand in einem herbstlichen Farbton zu streichen. Farrow & Ball hält da sehr schöne Nuancen bereit. Hier wurde ebenfalls die Haube und auch Fronten im gleichen Ton gewählt. Das macht den Raum besonders. Der Rotton heißt „Etruscan Red“.
- „Sunday Caramel“ heißt der neue Ton, den Plum Living bei seinen Küchenfronten verwendet. Die Farbe ist warm, vielseitig und würzig. Caramel verleiht dem modernen Stil einen zeitgemäßen Twist. Edel wirken die Messingdetails, die den Look ergänzen. Aus hochwertiger Eiche ist die Küche sehr komfortabel und ein optisches Highlight.
- Die Kücheninsel fällt sofort ins Auge. Sie begeistert mit dem attraktiven Rotton. Er bildet einen gelungenen Kontrast zum Grau. Holz- und Golddetails schmeicheln dem Ganzen. Die Möbel sind von Küche & Co.
Kulinarischer Herbst
Der Herbst schenkt uns eine Fülle an Zutaten, die lecker und gesund sind. Wichtig sind jetzt Wurzelgemüse, Kürbis, Pilze, Rote Bete, Pastinaken, Kohl, Äpfel und Birnen. Auch Nüsse und Trauben gehören zur Saison. Diese Lebensmittel liefern nicht nur Farbe und Geschmack, sondern auch wichtige Nährstoffe.
Kürbis – vielseitig einsetzbar, reich an Beta-Carotin, ein absoluter Stimmungsaufheller auf dem Teller. Beta-Carotin tut den Augen und der Haut gut.
Äpfel und Birnen – die Geschmackspalette reicht von süß bis säuerlich. Das Obst ist ideal für Kuchen, Kompott oder Salate. Darin stecken viel Vitamin C und Ballaststoffe für das Immunsystem.
Trauben – perfekt als Snack, liefern wertvolle Antioxidantien.
Wurzelgemüse – Karotten, Rote Bete, Pastinaken und Sellerie geben Suppen und Aufläufen Tiefe und enthalten viele Vitamine.
Pilze – ob Steinpilze, Pfifferlinge oder Champignons, sie bringen erdige Aromen und Vitamin D. Das ist gerade in der lichtärmeren Jahreszeit sehr wertvoll.
Nüsse und Ess-Kastanien – sie sind kleine Kraftpakete voller gesunder Fette und Mineralstoffe.
Kohl – dabei ist alles vom Weißkohl bis zum Grünkohl. Kohl ist reich an Vitamin C und Ballaststoffen, Vitamin K und Folsäure. Außerdem ist er ein echter Sattmacher.
Seelenwärmer für kühle Tage
Wenn es draußen stürmt und regnet, sehnen wir uns nach Gerichten, die Herz und Seele wärmen. Denn dann ist das Essen mehr als nur eine Mahlzeit. Es ist ein Anker für unser Wohlbefinden. Suppen und Eintöpfe gehören zu den Klassikern, vor allem Kürbiscremesuppe, Linsen- oder ein deftiger Steckrübentopf sind wärmend und nahrhaft. Auch Ofengerichte haben Hochsaison. Die Palette reicht von Kartoffelgratin über Kürbis-Lasagne bis hin zu Aufläufen mit saisonalem Gemüse. Im Herbst hat man oft wieder mehr Lust, selbst zu backen. Apfel- oder Pflaumenkuchen mit Zimt, Bratäpfel mit Nüssen und Honig oder ein Birnen-Crumble mit knusprigen Streuseln lassen die Küche herrlich duften. Dazu passen Heißgetränke wie Chai Latte, Kakao mit Gewürzen oder klassischer Apfelpunsch. Tipp: Gewürze wie Zimt, Nelken, Muskat oder Kardamom sind jetzt kleine Wunderwaffen. Sie wärmen den Körper von innen und wirken stimmungsaufhellend.
- Der Schmortopf aus emailliertem Gusseisen ist nicht nur perfekt zum Kochen, er macht sich auch gut, um das fertige Essen zu servieren. Alles von Le Creuset.
- Der Mustermix mit verschiedenen Paisleys, Samt, verspielte Gläser, die Farbe Grün – all das fügt sich zu einem harmonischen Ensemble auf dem Tisch zusammen. Die Ausstrahlung ist warm und elegant zugleich, alles von The Salonette.
- Im etwas geschützten Bereichen, zum Beispiel in einer Garage, kann ein winterliches Dinner stattfinden. Hübsch sind dafür Materialine wie Samt, Holz und Rattan und viele Lichter. Alles von Madam Stoltz. Tipp: Legen Sie Wolldecken bereit, damit keiner friert.
- Herbstlich modern mit Beige- und Brauntönen, so sieht der gedeckte Tisch mit Geschirr und Accessoires von Broste Copenhagen aus. Die Kürbisse sind das i-Tüpfelchen für die Deko.
Vitamine und Nährstoffe
Mit den kürzer werdenden Tagen steigt die Gefahr von Infekten und Erkältungen, denn das Immunsystem schlittert langsam in Richtung kalte Jahreszeit. Um fit zu bleiben, sollte man auf bestimmte Vitamine achten. Deshalb ist nun die richtige Ernährung besonders wichtig. Vitamin C stärkt die Abwehrkräfte. Es steckt reichlich in Äpfeln, Sanddorn, Hagebutten und Kohl. Vitamin D aus Pilzen oder Fisch kompensiert das fehlende Sonnenlicht. Es ist wichtig für die Knochen und das Immunsystem. Zink unterstützt die Abwehrkräfte und kann mit Kürbiskernen, Linsen oder Nüssen zugeführt werden. Ganz wichtig ist auch Magnesium für Muskeln und Nerven, denn es wirkt entspannend. Vollkornprodukte, Spinat und Nüsse sind voll davon. Die Kombination aus nährstoffreichem Gemüse, frischem Obst und wärmenden Speisen hilft uns, gestärkt durch die dunkleren Monate zu gehen. Achten Sie aber darauf, die Nährstoffen, eventuell durch Supplements, zuzuführen, falls es über die Ernährung nicht ausreicht.
Kleine Veränderungen
Mit dem Herbst darf sich das Küchenambiente etwas verändern. Schwere Töpfe aus Gusseisen, Keramikschalen für Aufläufe, große Schüsseln für Suppen oder rustikale Holzschneidebretter sind ein Eyecatcher. Auch die Vorratshaltung wird anders. Ein gut gefülltes Regal mit Hülsenfrüchten, Getreide, Gewürzen und Tee darf nicht fehlen. Eine schöne Idee ist es, eine „heiße Ecke“ einzurichten, mit Wasserkocher, Teekanne, Honig und Gewürzen, um jederzeit ein wärmendes Getränk zaubern zu können. Lichterketten und Kerzen in der Küche schaffen Atmosphäre, wenn draußen das Licht fehlt.
Herbst-Emotionen
Psychologisch gesehen ist der Herbst ein Übergang. Wir lassen die Leichtigkeit und Spontaneität des Sommers hinter uns und richten den Blick wieder mehr nach innen. Wir sollten jetzt achtsamer sein und uns selbst verwöhnen. Es ist, als würde die Natur uns einladen, langsamer zu werden. Die fallenden Blätter, das Verblassen der Farben in der Natur und das frühe Dunkel werden wirken wie eine Erinnerung daran, die Gewohnheiten und Vorlieben des Sommers loszulassen. Viele empfinden in dieser Zeit eine Mischung aus Melancholie und Geborgenheit. Gleichzeitig entsteht Raum für neue Routinen, für Wärme im Alltag, für ein kuscheliges Zuhause. In der Küche äußert sich dieses Bedürfnis besonders stark. Neben aller Dekoration und kulinarischer Vielfalt ist der Herbst ein psychologischer Taktgeber. Die Küche ist dabei das Herzstück. Sie wird zum Raum, in dem wir nicht nur essen, sondern auch Kraft tanken und gemeinsame Momente erleben. Wir kochen länger, wir essen bewusster, wir holen uns satte Töne und Düfte ins Haus.
Rezept: Wildreis mit Kürbis, Tomaten und Koriander

Rezept: Wildreis mit Kürbis, Tomaten und Koriander von ELO.
Zutaten
für 3–4 Portionen
130 g Wildreis
1 kleiner Hokkaido-Kürbis
3 Knoblauchzehen
5–6 Cocktailtomaten
1⁄2 Granatapfel
2 Frühlingszwiebeln
1 Bund Koriander
2 Schalotten
1,5 TL Paprikapulver edelsüß
2 TL Currypulver
4 EL Olivenöl
1 Prise Chili
Salz und Pfeffer
Zubereitung:
- Den Ofen auf 200 °C vorheizen.
- Currypulver, Paprikapulver und Chili mit dem Öl vermengen.
- Den Kürbis halbieren, entkernen und mit Schale in Würfel schneiden.
- Die Kürbiswürfel gründlich mit der Marinade vermengen und in eine Auflaufform geben.
- Tomaten und Schalotten waschen, vierteln und in der Auflaufform verteilen.
- Die Knoblauchzehen pressen und über dem Gemüse verteilen.
- Das Gemüse im Ofen ca. 25 Minuten rösten.
- Den Reis nach Packungsanleitung garen.
- Frühlingszwiebeln in feine Streifen schneiden und den frischen Koriander hacken.
- Den halben Granatapfel entkernen.
- Den gegarten Reis mit dem Gemüse vermengen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Buch-Tipps
- Das Buch „Apfelgenuss wie im Märchen“ von Andrea Natschke-Hofmann zelebriert Äpfel in allen Facetten, egal ob gebacken, raffiniert kombiniert oder mit überraschenden Einfällen. Die Rezepte sind klassisch, aber mit liebevollen Details versehen. Es weckt Kindheitserinnerungen und liefert gleichzeitig neue Ideen, die den Apfel ganz besonders werden lassen. Erschienen bei Thorbecke, 26 Euro.
- „Seelenwärmer aus meiner Küche“ enthält viele Wohlfühlrezepten für Herbst und Winter. Autorin Andrea Natschke-Hofmann lädt mit vertrauten, wohltuenden Gerichten ein, sich etwas Gutes zu tun. Ob Suppen, Aufläufe oder Desserts, die Rezepte sind einfach nachzukochen und stecken voller Wärme. Sie vermitteln genau das, was der Titel verspricht, kleine Küchenmomente, die Herz und Bauch gleichermaßen füllen. Erschienen bei Thorbecke, 29 Euro.