Farben sind weit mehr als nur Dekoration. Sie gehören in unsere Einrichtung. Die Küche ist ein perfekter Ort, um mit Farbakzenten zu spielen. Dabei können Farben auf Wänden, für Fronten, bei den Stühlen oder nur als kleine Farbtupfer in Form von Geschirr zum Einsatz kommen. Die gewählten Töne sind nicht nur eine Frage des Geschmacks, sondern auch der Ausstrahlung. Wer die Nuancen geschickt wählt, kann den Raum einladender, größer oder gemütlicher wirken lassen. Die richtige Mischung aus harmonischen Tönen, kontrastreichen Highlights und funktionaler Gestaltung macht die Küche zu einem Ort, an dem man gerne Zeit verbringt und das genauso, wenn mal nichts zu tun ist.

Rosa und Rostbraun „Argile“ liefern beide Wärme an die Küche und machen sich zusammen richtig gut. Super schön sind die Goldakzente dazu und das Eichenholz. Alles Plum Living.
Inhaltsverzeichnis dieses Artikels
- Hier gehört die Farbe hin
- Diese Töne passen zusammen
- 10 gelungene Farbverbindungen
- Farben und ihre Stimmung
- Tolle Farbideen
- Auf welche Farben sollte man verzichten?
- Buchtipp
Hier gehört die Farbe hin
Farbe muss nicht gleich eine komplette Renovierung bedeuten. Oft reicht es schon, gezielt eine Farbe bei Fronten, Wandflächen oder Accessoires einzusetzen, um dem Raum eine völlig neue Anmutung zu verleihen. Selbst kleine Veränderungen können große Wirkung zeigen. Ein farbiger Anstrich oder eine Tapete hinter dem Herd oder an einer Wand schaffen sofort Lebendigkeit. Ob matt, hochglänzend, im Landhausstil oder im Retro-Look, Fronten in kräftigen Tönen geben der Küche Charakter. Glas, Fliesen oder Naturstein in intensiven Farben können Arbeitsplatten und Rückwände aufwerten. Kleinmöbel, Accessoires und Textilien sind perfekt für flexible Farbwechsel. Dazu gehören Geschirrtücher, Stühle, Lampenschirme, Teppiche oder sogar die Kaffeemaschine. Sie können jederzeit wieder ausgetauscht werden. Auch warmes oder farbiges Licht kann je nach Stimmung unterschiedlich erscheinen.
Diese Töne passen zusammen
Die richtige Farbkombi kann einer Küche mehr Persönlichkeit, Wärme oder Frische verleihen. So eine Mischung erscheint harmonisch, wenn sie entweder auf ähnlichen Tönen basiert oder bewusst kontrastiert. Ton-in-Ton Verbindungen sehen edel aus, zum Beispiel Pastellblau, Mittelblau und Nachtblau. Das wirkt beruhigend und elegant. Auch Komplementärfarben dürfen zusammen zum Einsatz kommen. Das sind Farben, die sich im Farbkreis gegenüberstehen, zum Beispiel Blau und Orange, Gelb und Violett. So erzeugt man lebendige, moderne Effekte. Eine gute Idee ist es auch, wenn neutrale Nuancen auf einen Akzent treffen. Dabei bilden Weiß, Beige, Grau oder Schwarz die Basis. Kombiniert werden können sie unter anderem mit Rot, Senfgelb oder Smaragdgrün.
10 gelungene Farbverbindungen
Mit der passenden Kombination aus zwei bis drei Farbtönen lässt sich jede Küche personalisieren, egal ob harmonisch Ton-in-Ton oder kontrastreich mit Wow-Effekt.
Weiß plus Holz und Schwarz – Mischen Sie weiße Fronten mit schwarzer Arbeitsplatte und Holzakzenten, zum Beispiel Regale, den Boden oder Schneidebretter aus Holz. Schwarze Griffe setzen den letzten Schliff. Das alles erscheint zeitlos, klar und elegant.
Salbeigrün mit Creme und Messing – Streichen Sie Schränke in Salbeigrün. Eine cremefarbene Wand und Messing-Armaturen oder -Lampen werden zu Highlights im Gesamtambiente. Das hat eine natürliche, warme Ausstrahlung mit einem Hauch Vintage.
Nachtblau trifft Weiß und Eiche – Die unteren Schränke in Dunkelblau halten, die oberen in Weiß. Für Arbeitsplatte oder Esstisch helle Eiche aussuchen. Das wirkt zeitgemäß, warm und gemütlich zugleich.
Grau mit Gelb und Weiß – Suchen Sie helle Grautöne für Fronten aus und verbinden sie diese mit sonnengelben Stühlen oder Accessoires in der gleichen Farbe, zum Beispiel Geschirrtücher oder eine Schüssel. Das Ergebnis ist freundlich und hell, aber nicht aufdringlich.
Ziegelrot plus Sand und Schwarz – Ziegeloptik an einer Wand, egal ob echt oder als Tapete, das schafft Industrie-Flair. Dazu sandfarbene Wände und schwarze Metall-Details wie Regale oder Lampen kombinieren. Das prägt einen urbanen, loftartigen Look mit Industrial-Charme.
Mint trifft Weiß und Edelstahl – Küchenfronten in Mint, weiße Wände und Edelstahlgeräte ergeben einen klaren Look. So ist gleich schon der erste Eindruck frisch, hygienisch und leicht nostalgisch.
Terrakotta plus Creme mit Olivgrün – Terrakottafliesen am Boden oder auf der Rückwand lassen das ganze Jahr über Urlaub in die Küche einziehen. Dazu gesellen sich olivgrüne Accessoires und cremefarbene Fronten. Gemeinsam zeigt sich diese Kombi mediterran, erdig und kuschelig.
Schwarz zu Gold und Dunkelgrün – Schwarze Schränke und eine dunkelgrüne Wand machen sich gut im Raum. Dazu harmonieren goldene Griffe oder Leuchten. Die Anmutung dieser Verbindung ist luxuriös, edel und ein wenig dramatisch.
Hellblau trifft auf Weiß und Naturstein – Hellblaue Wände oder Unterschränke schmeicheln weißen Oberschränken und einer Arbeitsplatte aus hellgrauem Naturstein. Das Ergebnis ist maritim, luftig und entspannt.
Anthrazit mit Kupfer und Weiß – Anthrazitfarbene Fronten kontrastieren weiße Wände. Details wie Kupferlampen oder Griffe in Kupfer werden zum Eyecatcher. Die Kombi ist modern und stylisch mit einem Hauch Industrialprägung.
- Eine satte warme Farbwelt zeigt sich in der Küche von Nordiska Kök. Das schafft der dunkle Holzton in Verbindung mit der soften Lachsnuance. Der Sessel in Grün ist ein toller Akzent dazu. Damit der Raum nicht schwer aussieht, wurden die Decke und die Wände ganz hell gestaltet.
- Der Schrank und die schwebenden Regale haben Flair. Die Kombi der Töne hat eine insgesamt sonnige Anmutung und noch dazu sehr zeitgemäß. Schön ist es, dass auch die Accessoires, Bücher und Bilder die gleiche Farbwelt haben. Die Möbel sind aus pulverbeschichtetem Stahl von Mustard Made.
- Helles Blau trifft auf helles Holz und verströmt eine nordische Attitüde. Unterstrichen wird das zusätzlich von den klaren, reduzierten Formen. Es ist eine Kombi aus den Küchen „Sunta“ und „Stadum“ in Eiche Como Nachbildung von Mondo
Farben und ihre Stimmung
Farben lösen Emotionen aus und das wirkt sich auch auf die Atmosphäre beim Kochen und Essen aus. Rot regt den Appetit an, ist warm und kommunikativ, ideal für gesellige Küchen. Ähnlich sieht es bei Orange und Koralle aus. Gelb strahlt Wärme und Fröhlichkeit aus, regt an und sorgt für gute Laune am Morgen. Grün vermittelt Frische und Natürlichkeit. Es ist super für eine gesundheitsbewusste Küchenaura, denn es hat außerdem eine sehr harmonisierende Ausstrahlung. Eine vergleichbare Eigenschaft besitzt Türkis. Beides ist kühlend und beruhigend. Lila trägt ebenso Ruhe in sich. Weiß gibt sich sauber und zeitlos, braucht aber oft farbige Akzente, um nicht steril auszusehen. Schwarz ist ein edler Klassiker, der in Kombination mit Holz oder Gold ein luxuriöses Statement setzt. Rosa kommt leicht und verspielt daher.
Tolle Farbideen
Die Wand farbig streichen – eine einzelne farbige Akzentwand kann die ganze Küche verändern, ohne den Raum zu überladen.
Offene Regale farbig hinterlegen – die Wandfläche hinter offenen Regalen in einer Kontrastfarbe streichen. Das wirkt wie ein Bilderrahmen für Geschirr und Gläser.
Bunte Stühle mixen – unterschiedlich farbige Essstühle oder Barhocker erzeugen spielerische Highlights und lassen sich toll miteinander kombinieren.
Farbig lackierte Küchenfronten – Schubladen oder nur den Küchenblock in einer kräftigen Farbe lackieren. Das wirkt modern und frisch.
Statement-Rückwand – eine Fliesenspiegel-Rückwand in kräftigem Ton oder mit buntem Mosaik belebt jede Küche. Alternativ kann auch eine wasserfeste Tapete gewählt werden.
Textilien als Farbbringer – Geschirrtücher, Vorhänge, Tischdecken oder Küchenläufer in harmonischen Farben bringen schnell einen neuen Look, der sich jeder Jahreszeit, jeder Stimmung anpassen lässt und leicht auszutauschen ist.
Lampenschirme austauschen – neue Lampenschirme in kräftigen Farben setzen gezielte Lichtakzente. Auch Muster sind erlaubt.
Kleingeräte in Lieblingsfarben – Toaster, Mixer oder Wasserkocher in leuchtenden Farbtönen wirken wie Designobjekte. Am besten in einer Farbe wählen.
Farbige Griffe und Knöpfe – einfach die Griffe an den Fronten gegen farbige austauschen. Schon wirken Schränke wie neu.
Farbverlauf ausprobieren – Ober- und Unterschränke in zwei unterschiedlichen, aber harmonischen Tönen gestalten, zum Beispiel oben hell und unten dunkler.
- Mondrian und der Bauhaus Architekt Le Corbusier sind die Inspiration für die Fronten aus der Serie „Kyoto“ von Leicht. Der niederländische Künstler Piet Mondrian prägte mit seinem Farbblockstil die Kunstszene. Das Design sorgt dafür, dass auch diese Küche garantiert auffällt.
- Gelb und Grün kommt optisch fast wie natürliches Holz daher. Das ist eine dezente Farbwahl und Verbindung für alle, die es eher zurückhaltend mögen. Weiß bringt Frische rein. Küche „Basis“ in „Natural Oak“ von Reform.
- Der rosige Lachston wird von hellem Holz sozusagen auf den Boden geholt. Das heißt, es wirkt dadurch nicht zu intensiv und wird außerdem veredelt. Alles von Constanze Ladner.
- ast ein bisschen nostalgisch sehen das Hellblau „Ciel Voilé“ und das Granatrot „Grenat“ gemeinsam aus. Hübsch ist, dass sich das Blau zum Beispiel nochmal auf der Sitzbank wiederholt. Alles von Plum Living.
Auf welche Farben sollte man verzichten?
Zu dunkle Töne sollten in kleinen Küchen vermieden werden. Tiefes Schwarz oder Schokoladen-Nuancen sind elegant, vorausgesetzt, der Raum ist groß und lichtdurchflutet. In einer kleinen Küche ohne viel Tageslicht können sie dagegen erdrückend erscheinen und den Raum optisch schrumpfen lassen. Grelle Neontöne sind angesagt. Doch Vorsicht beim Einsatz in Räumen, die ständig genutzt werden. In einer offenen Wohnküche, die sich direkt ins Wohnzimmer einfügen soll, stören solche Töne das Gesamtbild. Sie sind hektisch und können auf Dauer ermüden. Zartrosa, Babyblau oder Mint können in kleinen, charmanten Küchen verspielte Akzente setzen. In einer weitläufigen Loftküche hingegen sehen sie schnell verloren aus und schaffen es nicht, dem Raum optische Wärme oder Struktur zu verleihen. Das kommt zwar selten vor, doch strahlendes Weiß wirkt in einem Raum ohne Fenster und somit ohne natürliches Licht schnell steril und ungemütlich, wie in einem Labor. Hier sind warme Off-White-Töne oder sanfte Cremefarben die
bessere Wahl.
Buchtipp

Alles ist bunt im Buch „Colorful Home“ von der erfolgreichen Content Creatorin Katrin
Dworack „@_colorfulhome_“. Sie lädt ein in ihr buntes Zuhause. Es finden sich eine Fülle
an Deko- und DIY-Ideen in Kombination mit tollen Tipps. Das gilt für Details, aber auch
für Wände und Möbel in bunten Tönen. Selbst der Garten wird miteinbezogen. Erschienen im
Christophorus Verlag, 24,99 Euro.